Auf den Wiesen vor dem Stux sowie in Felsspalten ist hier vereinzelt die Rundblaettrige Glockenblume Campanula rotundifolia anzutreffen; gerade bei den Felsstandorten fragt man sich, wie die Pflanze im Sommer bei 30 und mehr Grad lange Trockenperioden uebersteht. Die Pflanze wird knapp 50 cm hoch und blueht von Juni - September; einzelne Blueten sind aber noch bis Anfang November zu sehen. Die Bestaeubung erfolgt in erster Linie durch Bienen und Hummeln, wobei einige Wildbienenarten ganz auf Pollen von Glockenblumen spezialisiert sind.
Die Schafgarbe Achillea millefolium ist in ganz Deutschland auf Wiesen, Weiden, an Wegraender, Bahndaemmen etc. haeufig zu finden. Die Pflanze wird ca. 0,5 Meter hoch und blueht von Juni - Oktober. Die Bluetenfarbe ist meist weiss, in Einzelfaellen kommen aber auch leicht rosa gefaerbte Exemplare vor. Die Bestaeubung erfolgt durch die unterschiedlichsten Insekten; so konnte ich auf den Blueten schon Fliegen, Schwebfliegen, Bienen, Kaefer, Schmetterlinge etc. beobachten.
Fuer Schmetterlinge ist die Schafgarbe als Raupennahrungspflanze von grosser Bedeutung. Von den hier fliegenden Spannern lebt die Raupe von dem seltenen Smaragdspanner Antonechloris smaragdaria (fast?) ausschliesslich an Schafgarbe; fuer Scopula ornata, Idaea degeneraria,Eupithecia icterata und Eupithecia succentuariata ist sie eine (von wenigen anderen) Nahrungspflanze. Unter den Micros ist die Schafgarbe fuer Platyptilia pallidactyla die einzige und fuer einige Dichrorampha-Arten eine von wenigen anderen die Raupennahrungspflanze.
Der aromatisch riechende und bitter schmeckende Wermut Arthemisia absinthium ist eine alte Wuerz- und Arzneipflanze. Sie waechst hier am Stux in Felsspalten sowie auf der Stuxwiese in z. T. groesserer Anzahl, wo sie durch die grau-silbrige Blattfuerbung und ihren aromatischen Duft, besonders an heissen Tagen, auffaellt. Er wird knapp 1 Meter hoch und blueht von Juni - August. Im Herbst 2011 wurde ein Grossteil der Wermutbestaende auf dem Stux durch Pfluegearbeiten zerstoert.
Vor allem fuer Kleinschmetterlinge (Micros) ist der Wermut eine wichtige Raupennahrungspflanze. So lebt der in Deutschland sehr seltenen, aber hier fliegende Wickler Eucosma pupillana ausschliesslich an Wermut. Ebenfalls ausschliesslich in den Staengeln von Wermut lebt die Larve des Schwarzhoernigen Walzenbocks Phytoecia nigricornis. eines seltenen Bockkaefers.
Beifuss (Artemisia vulgaris)
23. 10. 11 Beifuss (Artemisia vulgaris)
23. 10. 11 Beifuss (Artemisia vulgaris)
23. 10. 11 Beifuss (Artemisia vulgaris)
Der Beifuss Artemisia vulgaris ist eine alte Gewuerzpflanze, die gut 1 m hoch wird. Die Pflanze waechst haeufig an Ruderanstellen, entlang Strassen und Wegen, an Bahndaemmen etc. und ist auch hier haeufig zu finden. Die Bestaeubung erfolgt meist durch den Wind.
Beifuss ist fuer die Raupen vieler Schmetterlinge eine wichtige Nahrungspflanze. Von den hier fliegenden Faltern leben die Raupen von Eupithecia succentuariata und der seltenen Idaea straminata u. a. an Beifuss; ebenso wie der Micro Celypha rufana. Ausschliesslich an Beifuss (den Wurzeln?) leben die Micros Epiblema foenella sowie die sehr seltene und nur an wenigen Orten in Deutschland nachgewiesene Pelochrista infidana.
Hieracium glaucinum
03. 04. 17 Hieracium glaucinum (det. Enkidoo auf pflanzenbestimmung.de
05. 05. 17 Hieracium glaucinum (det. Enkidoo auf pflanzenbestimmung.de
05. 05. 17 Hieracium glaucinum (det. Enkidoo auf pflanzenbestimmung.de
05. 05. 17 Hieracium glaucinum (det. Enkidoo auf pflanzenbestimmung.de
05. 05. 17 Hieracium glaucinum (det. Enkidoo auf pflanzenbestimmung.de
Hieracium glaucinum, das Fruehbluehende Habichtskraut, ist eine bis 40 - 50 cm hoch werdende, nicht haeufige Habichtskrautart, die gerne auf maessig trockenem bis trockenem, haeufig kalkhaltigem Boden waechst. Hier findet man sie hauptsaechlich an lichten Stellen des Krueppeleichen-Waldes entlang des Stuxfelsens. Hauptbluetezeit ist Mai - Juni.
Duerrwurz-Alant (Inula conyza)
30. 07. 11 Duerrwurz-Alant (Inula conyza)
30. 07. 11 Duerrwurz-Alant (Inula conyza)
30. 07. 11 Duerrwurz-Alant (Inula conyza)
Inula conyza, der Duerrwurz-Alant, ist eine gut 1 Meter hoch werdende und waermeliebende 2-jaehrige krautige Pflanze, die hier in erster Linie in aufgelassenen Weinbergen und anderen Trockenstandorten zu finden ist. Die kleinen, einzelnstehenden Blueten, de im Juli - August erscheinen, werden durch eine Vielzahl von Insekten bestaeubt.
Der Duerrwurz-Alant ist eine der beiden Raupennahrungspflanzen von dem recht seltenen Micro Anania crocealis, dessen Raupe ich hier auch schon an ihr nachweisen konnte.
Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
05. 08. 12 Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
05. 08. 12 Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
05. 08. 12 Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
05. 08. 12 Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
05. 08. 12 Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
05. 08. 12 Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
Die Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) ist eine Staude, die bis 70 cm Hoehe erreichen kann und ist auf Trocken- und Halbtrockenrasen weit verbreitet und nicht selten. Sie blueht von Juni - Oktober. Hier kommt sie auf der Stuxwiese vor, selten auf den vorliegenden Wiesen. Die Blueten werden von Insekten bestaeubt; zur Bluetezeit werden sie von Schmetterlingen (besonders Blaeulinge und Dickkopffalter), Bienen, Hummeln, Wespen und Fliegen umschwaermt.
Das Schmalblaettrige Greiskraut Senecio inaequiens wird gut 0,5 Meter hoch und hat eine recht ausgedehnte Bluetezeit, von Juni bis November, und wenn kein Frost kommt, manchmal sogar bis ins naechste Jahr hinein. Es besiedelt hier bevorzugt Orte mit lockerer oder "gestoerter" Vegetation, wie (aufgelassene) Weinberge, aber auch die Felsen selbst in der Naehe von Wasseradern.
Das Schmalblaettrige Greiskraut ist eine "Art mit Migrationshintergrund", es stammt aus Suedafrika und wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Europa mit Schafwolle, in der sich Samen befanden, eingeschleppt. Zuerst war die Art in ihrem Ausbreitungsbestreben sehr zurueckhaltend und besiedelte nur die naehere Umgebung der Aus- und Verladeeinrichtungen von Wolle, also die naehere Umgebung von Haefen und Bahnhoefen. Etwa ab Mitte des 20. Jahrhunderts setzte dann die 2., invasive Phase ein: die Pflanze begann, sich von Westen her ueber Europa auszubreiten, zuerst entlang der grossen Verkehrswege wie Autobahnen und Landstrassen. Mittlerweile ist sie in Deutschland fast flaechendeckend verbreitet und ist stellenweise zu einer Plage geworden, die andere einheimische, schwaechere Pflanzen unterdrueckt. Hier in Unkel war die Art bis zur Jahrtausendwende noch unbekannt, die ersten Exemplare konnte ich um 2005 herum hier beobachten. ueber die Auswirkungen auf die hiesige Flora kann ich bislang keine Angaben machen, aber mit Besorgnis sehe ich den Bewuchs auf den Felsen in der Naehe der Wasseradern: diese - fuer mich unerreichbaren - Stellen haben vermutlich eine sehr eigene Pflanzen- und Tierwelt, die durch diesen aggressiven Neuankoemmling in Gefahr kommen koennte.
Rainfarn (Tanacetum vulgare)
19. 10. 11 Rainfarn (Tanacetum vulgare) Fundort: Auf dem Stux
19. 10. 11 Rainfarn (Tanacetum vulgare) Fundort: Auf dem Stux
19. 10. 11 Rainfarn (Tanacetum vulgare) Fundort: Auf dem Stux
Der Rainfarn Tanacetum vulgare ist eine ausdauernde krautige Pflanze eher trockener Habitate, die in ganz Deutschland haeufig ist. Hier ist sie sowohl auf den Wiesen vor dem Stux (rasenmaeherbedingt nicht allzu haeufig), am Bahndamm sowie auf der Stuxwiese (in groesseren Bestaenden) zu finden. Die Pflanze kann bis gut 1 Meter hoch werden und blueht von Juli - September. Die Bestaeubung erfolgt durch eine Vielzahl Insekten aller Art; ich konnte Fliegen, Schwebfliegen, Schlupf- und andere Wespen, Bienen, Hummeln, Kaefer und Schmetterlinge auf ihnen beobachten.
Von den hier fliegenden Faltern leben die Raupen von Eupithecia icterata, e. succentuariata sowie des Micros Celypha rfana u. a. an Rainfarn, die Raupe des Micros Platyptilia tetradactyla ausschliesslich. Fuer die Larven der Weichwanze Megalocoleus tanaceti ist Rainfarn die einzige Wirtspflanze.
Familie Aronstabgewaechse (Araceae)
Gefleckter Aronstab (Arum maculatum)
30. 04. 13 Gefleckter Aronstab (Arum maculatum)
30. 04. 13 Gefleckter Aronstab (Arum maculatum)
30. 04. 13 Gefleckter Aronstab (Arum maculatum)
Der Gefleckter Aronstab (Arum maculatum) kommt hier sowohl in unserem Garten als auch in den feuchten Bereichen des Waldes, speziell am Haehnerbach, recht haeufig vor; er kann max. 40 cm hoch werden, bleibt hier aber meist kleiner. Die Bluete, die im April und Mai erscheint, ist eine "Gleitfallenbluete": Insekten, die von dem harnartigen Duft der Bluete (meist in den Abendstunden am staerksten) angelockt werden, gleiten ueber die glatte Oberflaeche des Blueteninneren in den unten liegenden Kessel, der mit reusenartig angeordneten Haaren ein Entkommen verhindert. Erst wenn die Bluete und damit die Reusenhaare verwelken, geben sie den Weg fuer die Insekten, die bis dahin ihre Bestaeubungsarbeit geleistet haben, wieder frei. Der mit roten Beeren besetzte Fruchtstand ist im Herbst, wenn die Laubblaetter schon verschwunden sind, sehr auffaellig. Die ganze Pflanze ist stark giftig.
03. 04. 17 Zweiblaettrige Schattenblume (Maianthemum bifolium) Haehnerbach, unter Fichten
03. 04. 17 Zweiblaettrige Schattenblume (Maianthemum bifolium) Haehnerbach, unter Fichten
03. 04. 17 Zweiblaettrige Schattenblume (Maianthemum bifolium) Haehnerbach, unter Fichten
Die Zweiblaettrige Schattenblume (Maianthemum bifolium) wird meist knapp 15 cm hoch. In schattigen, feuchteren Biotopen ist sie allgemein recht haeufig anzutreffen. Die Fruechte und die ganze Pflanze sind giftig!
Die Gewoehnliche Hainsimse Luzula campestris wird - inklusive Bluetenstand - nur etwa 20 cm hoch und waechst bevorzugt auf trockenem Boden. Die allgemein haeufige Art ist hier nur vereinzelt, meist auf der Stuxwiese an Stellen mit lockerer Vegetation, zu finden.
Haar-Hainsimse (Luzula pilosa)
01. 12. 11 Haar-Hainsimse (Luzula pilosa) Fundort: Auf dem Stux
01. 12. 11 Haar-Hainsimse (Luzula pilosa) Fundort: Auf dem Stux
01. 12. 11 Haar-Hainsimse (Luzula pilosa) Fundort: Auf dem Stux
Die Haar-Hainsimse Luzula pilosa erreicht eine Hoehe von etwa 30 cm. Sie bildet kleine Horste, deren frisches Gruen im Fruehjahr schoene Akzente auf dem Waldboden setzt und waechst auf eher saurem Boden. Die Haar-Hainsimse ist hier haeufig sowohl auf dem Stux als auch an trockeneren Stellen im Haehnerbachal zu finden, meist unter lichten Buchen und Eichen.
Da hier in der Gegend kein Adlerfarn waechst (jedenfalls habe ich noch keinen gesehen), koennte Luzula pilosa die Nahrungspflanze der Raupe des sehr seltenen, hier fliegenden Adlerfarn-Wurzelbohrers Pharmacis fusconebulosa sein. Die Raupe lebt an den Wurzel der Pflanze.
Das Wimper-Perlgras Melica ciliata ist eine typische Grasart suedosteuropaeischer trocken-heisser Steppen. In Mitteleuropa ist die Art recht selten und waechst nur in waermebeguenstigten, sonnigen und trockenen Lagen. Am Mittelrhein duerfte es sein noerdlichstes Verbreitungsgebiet erreicht haben. In Gaerten wird das Wimper-Perlgras haeufig als Zierpflanze angepflanzt.