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Allgemeine Informationen zu Flechten
Bunte, zum Tel grelle Farben und bizarre Formen - das ist die Welt der Flechten. Sie siedeln überall: auf Rinde oder Stein, Brückengeländer oder Plastik, in den gemäßigten Zonen ebenso wie in Wüsten oder im ewigen Eis der Antarktis. Dabei ist die Flechte gar keine einheitliche Pflanze, sondern ein Doppelwesen: ein Pilz und eine Alge, die in symbiotischer Beziehung leben. Die Alge betreibt Photosynthese und versorgt den Pilz mit lebensnotwendigen Nährstoffen; der Pilz dagegen bildet sozusagen das Aquarium, in dem die Alge lebt. Ihre Nahrung entziehen die Flechten der Luft und dem Regenwasser sowie zum Teil auch der Grundlage, auf der sie leben. Viele Flechten sind auf ihre Grundlage spezialisiert: so gibt es Arten, die ausschließlich auf Kalkgestein siedeln, andere auf silikathaltigen Steinen, wieder andere leben ausschließlich auf der Rinde bestimmter Bäume. Einige Flechtenarten können mehrere hundert Jahre alt werden.
Bioindikation - Anzeige der Wirkung von Umweltveränderungen Dadurch, daß Flechten ein ausbalanciertes Gleichgewicht zweier unterschiedlicher Pflanzen darstellen sowie durch die Art ihrer Ernährung reagieren sie ausgesprochen empfindlich auf veränderte Umweltbedingungen, besonders auf die Zusammensetzung der Luft oder des Regenwassers; Flechten sind also sogenannte Bioindikatoren, Zeigerpflanzen. Bereits im 19 Jahrhundert ermannte man, daß die Zahl der Flechtenarten in Industriegebieten deutlich ärmer war als in anderen Gegenden. Auch heute findet man je mehr Flechtenarten, je weiter man sich von den Innenstädten großer Städte entfernt. Als die wichtigsten Schadstoffe gelten Schwefeldioxyd, Stickoxyde, Kohlenwassersteoffe, Ozon und Feinstaub. Aus der Anzahl der Flechtenarten in einem bestimmten Gebiet und ihren Zustand kann der Fachmann also ohne weitere Messungen direkte Aussagen zur Qualität der Umwelt in dem Gebiet treffen.
Trompetenflechte (Cladonia sp.)
27. 01. 07 Trompetenflechte (Cladonia sp., entweder fimbriata oder chlorophaea)
Die Trompetenflechten der Gattung Cladonia sind nur schwer voneinander zu unterscheiden; erschwerend kommt noch hinzu, daß die einzelnen Arten stark variieren können. Meist ist bei den Trompetenflechten der aufrechte Thallus gockenförmig oder strauchartig verzweigt.Verschiedene Arten wachsen bei uns auf den Trockenmauern. Vielleicht gelingt es mir später einmal, mit Hilfe von Experten etwas Licht in das Dunkel zu bringen.
Evernia prunastri, das Eichenmoos bzw. die Pflaumenflechte, ist hier am und auf dem Stux besonders auf Schlehenästen zu finden und erreicht hier eine Größe von etwa 5 cm Durchmesser.
Die Hundsflechte Peltigera canina habe ich bislang ausschließlich in unserem Garten gefunden, und da auch nur an der untersten Trockenmauer, wo sie nicht selten ist, sowohl im leicht beschatteten als auch voll besonnten Bereich.
Peltigera sp.
09. 02. 07 Peltigera sp.
Verm. Physcia caesia
21. 01. 07 verm. Physcia caesia
21. 01. 07 verm. Physcia caesia
03. 02. 11 verm. Physcia caesia
03. 02. 11 verm. Physcia caesia
03. 02. 11 verm. Physcia caesia
Physcia caesia lebt auf Kalkgestein und besiedelt hier in erster Linie Steine in besonnter Lage.
Umbilicaria sp.
27. 01. 07 Umbilicaria sp. In der Mitte eine gelbe Krustenflechte
27. 01. 07 Umbilicaria sp. Ausschnitt
Diese Umbilicaria - Art wächst bei uns an einer südwestlich ausgerichten steilen Felswand, ohne Beschattung.
Xanthoria parietina ist eine in ganz Europa häufige Art. Hier bei uns siedelt sie meist auf der rissigen Rinde von Obstbäumen, aber auch auf anderen Unterlagen.